Cenoten

Cenotes - ja, das heißt tatsächlich im spanischen Plural so! Mystisch, beeindruckend, spektakulär - und ein Highlight für jeden Mexiko-Besucher. Entstanden sind sie durch einen Meteoriteneinschlag vor über 60 Millionen Jahren. Damals sind auch Teile der Landmasse von Nordamerika abgebrochen und in einem großen Krater im Golf von Mexiko versunken. Inzwischen nimmt man an, dass dieser Meteoriteneinschlag auch für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich ist und weltweit das Klima verändert hat. Die Landmasse hat sich über die Jahrtausende wieder gehoben, es entstanden neues Land und viele Inseln. Im Kalksandstein der Halbinsel Yucatán sind dabei viele Decken eingebrochen, wodurch sich Höhlen und unterirdische Wasserläufe formten. Mit anderen Worten. Yucatán ist seitdem durchlöchert wie ein Schweizer Käse!

Auf der Halbinsel Yucatán gibt es rund 34.000 registrierte Cenoten. Die meisten davon im Privatbesitz und einige davon sind Besuchern zugänglich gemacht worden. Es gibt drei Arten von Cenoten: offene mit hohen und geraden Wänden, halboffene mit nur einer kleinen Öffnung im so genannten Deckel und geschlossene, also unterirdische Grotten, zum Teil mit Stalagmiten und Stalaktiten.

 

Viele dieser so genannten natürlichen Brunnen sind miteinander verbunden. Zum Beispiel durch den Sac Aktun, der mit rund 350 Kilometern Länge das längste unterirdische Fluss-/Höhlensystem der Welt bildet. Man nimmt an, dass diese Höhlensysteme, die zum größten Teil unter Wasser stehen, der Grund für die Entwicklung der Maya-Zivilisation besonders im nordwestlichen Teil von Yucatán war. Die Maya nutzten die Cenoten als Brunnen, die dienten damit der Wasserversorgung, die in nahezu allen anderen Hochkulturen durch große oberirdische Flüsse erfolgte, wie Nil, Euphrat, Indus oder Ganges. Deswegen bezeichnen Forscher das Höhlensystem auch als "großen Strom der Maya". Auch die trotz lang anhaltender Dürreperioden dichte Bewaldung von Yucatán wird auf die unterirdische Speisung aus den Höhlen zurückgeführt.

 

Die Maya betrachteten die Cenoten auch als Eingänge zur Unterwelt ("Xibalba") und nutzten sie häufig als religiöse Opferstätten, in denen auch Menschenopfer stattfanden. Hier hatten ihrem Glauben zufolge die Götter der Unterwelt ihren Sitz, und auch die Seelen der Ahnen sollen in diesem "Urmeer" gelebt haben.

Vor dem Baden in Cenoten ist das Eincremen übrigens grundsätzlich verboten - im Gegenteil: Hier muss man sich vor dem erfrischenden Bad abduschen, denn die Cenoten werden nach wie vor häufig als Süß- und Trinkwasserspeicher genutzt. Und wer möchte schön gern Mückenspray oder Sonnencreme in seinem Dusch- oder Kochwasser?!

 

Wir haben auf unseren Touren unterschiedliche Cenoten im Programm. Jede für sich ist einzigartig und mit einer ganz speziellen Atmosphäre. Also taucht mit uns ab in die geheimnisvolle Unterwelt der Maya!