Dia de Muertos

Día de Muertos – Der Tag der Toten in Mexiko

  • 27. Oktober – Día de los Animales Difuntos (= Tag der verstorbenen Haustiere): 

    Viele Familien glauben, dass am 27. Oktober die Seelen der verstorbenen Haustiere zurückkehren – also noch vor dem 1. November (Kinder) und 2. November (Erwachsene). Diese Vorstellung stammt nicht aus alten aztekischen Ritualen, sondern ist eine moderne Erweiterung des Día de Muertos, die sich durch Social Media, Tierschutzgruppen und tierliebende Familien verbreitet hat.

     

  • 31. Oktober: 
    ist nicht Tag der Toten aber Halloween, ein ursprünglich keltischer Brauch, der aus den USA nach Mexiko kam. In touristischen Gebieten oder Großstädten (z. B. Cancún, Mexiko-Stadt, Playa del Carmen) wird Halloween oft zusätzlich gefeiert – vor allem von Kindern mit Kostümen und „Dulce o truco“ (Süßes oder Saures).

  • 01. November: Día de los Angelitos (für verstorbene Kinder)

  • 02. November: Día de los Muertos (für verstorbene Erwachsene)

Was ist Día de Muertos?

 

Ein traditionelles, mexikanisches Fest zur Ehrung der Verstorbenen. Am día de Muertos wird in Mexiko nicht der Tod selbst gefeiert, sondern die liebevolle Erinnerung an die Verstorbenen. Es ist ein fröhlich-bunter Feiertag, bei dem geglaubt wird, dass die Seelen der Toten einmal im Jahr zurückkehren, um Zeit mit ihren Angehörigen zu verbringen. Der Tod wird nicht gefürchtet – sondern gefeiert.

Was ist die Catrina?
Sie ist das bekannteste Symbol des Día de Muertos – und weit mehr als nur ein hübsches Skelett. Sie steht für den Tod, den niemand fürchten muss, und erinnert daran, dass alle Menschen – ob reich oder arm – am Ende gleich sind. Sie hat ein elegantes Kleid, üppigen Hut mit Blumen, Federn und Spitzen, oft geschminktes Gesicht (Totenschminke). Sie ist nicht gruselig, sondern vornehm, stolz und schön. Sie geht zurück auf:

José Guadalupe Posada (ca. 1910 - Mexikanischer Illustrator und Satiriker). Er zeichnete ein Skelett mit Damenhut, um sich über reiche Mexikanerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts lustig zu machen, die ihre Herkunft verleugneten und europäische Mode imitierten. Ursprünglich hieß sie: „La Calavera Garbancera“. Der berühmte Maler Diego Rivera nannte sie später „La Catrina“ in seinem Wandgemälde „Sueño de una tarde dominical en la Alameda“ – und so wurde sie zur Symbolfigur des Día de Muertos. „Catrín/Catrina“ bedeutete damals so viel wie „fein gekleidete Dame/Herr“. Sie steht für die Idee, dass im Tod alle sozialen Unterschiede verschwinden. Lebensfreude trotz Tod. Die Catrina lächelt oft. Sie zeigt: Der Tod ist nicht das Ende – er ist Teil des Lebenskreises.

 

 

 

 


 Wie wird gefeiert?

 

1. Altäre (Ofrendas)

 

Zu Hause oder am Grab aufgebaut – mit:
• Fotos der Verstorbenen
• Lieblingsessen & Getränke
• Kerzen, Blumen (Cempasúchil), Weihrauch
• Zuckerschädel (Calaveras), Papierkunst (Papel Picado)

 

2. Friedhofsbesuche

 

Familien feiern an den Gräbern mit:
• Musik, Essen, Kerzen, Blumen
• Geschichten und Erinnerungen
• Manchmal über Nacht

 


3. Traditionelles Essen

 

• Pan de Muerto (süßes Totenbrot)
• Tamales, Tequila, Mole, Früchte
• Zuckerschädel (Calaveras)

Der Film "Coco"

Der Film „Coco“ von Disney·Pixar (2017) hat sehr viel mit dem Día de Muertos zu tun – und wurde sogar extra auf Grundlage dieser mexikanischen Tradition entwickelt. Er ist eine liebevolle Hommage an den Tag der Toten, seine Bedeutung und die Kultur dahinter. 

Im Film heißt es: „Solange du dich an mich erinnerst, bin ich nicht wirklich tot.“

Genau das ist der Kern des Día de Muertos: Die Toten leben weiter durch die Erinnerung der Lebenden. „Coco“ zeigt eine farbenfrohe, lebendige Unterwelt, in der die Toten weiter existieren – fröhlich, feiernd, nicht gruselig. Das entspricht dem mexikanischen Verständnis: Der Tod ist kein Ende, sondern ein Übergang.

„Coco“ bringt den Día de Muertos weltweit auf die Kinoleinwand – mit Respekt, Recherche und Herz. 
Der Film erklärt Kindern (und Erwachsenen), dass der Tod nicht das Ende ist – sondern dass Liebe und Erinnerung ewig sind. Und: Viele mexikanische Familien nutzen „Coco“, um ihren Kindern den Día de Muertos zu erklären.

Knochen reinigen am Día de Muertos – was steckt dahinter?

 

  • Besonders in indigenen Regionen wie Pomuch (Campeche), Oaxaca, oder Teilen von Michoacán.

  • Vor allem unter den Maya-Nachfahren, wo der Umgang mit dem Tod sehr direkt und familiär ist.

 

Was passiert?

 

  • Die Gebeine (Schädel, Knochen) verstorbener Angehöriger werden aus ihren Nischen oder Gräbern geholt. Sie werden gereinigt, neu eingewickelt (z. B. in bestickte Tücher) und oft sanft mit den Händen abgestaubt. Danach werden sie liebevoll wieder in die Familiengruft gelegt.

 

Ziel: Den Toten Respekt erweisen – sie „besuchen“, ehren und zeigen, dass sie nicht vergessen sind.

Wichtig zu wissen:

 

Das Knochenreinigen ist keine landesweite Praxis, sondern ein tiefer spiritueller Ritus einzelner Gemeinden mit jahrhundertealter Tradition. Für viele Mexikaner*innen ist es etwas Besonderes, aber nicht Teil des Alltags. Fazit

 

Día de Muertos ist kein Trauertag, sondern ein Fest der Liebe und Erinnerung. Einmal im Jahr feiern Familien mit ihren Verstorbenen – und zeigen: „Du bist nicht vergessen.“